Kriebelmücken - was kann man tun?

Kaum sind die nass-kalten Wintertage vorbei. Kaum blühen die ersten Gräser und Blumen auf der Weide, schon haben wir Pferdebesitzer wieder neue Sorgen:
Kriebelmücken.

Diese kleinen Biester, welche scheinbar Jahr für Jahr aggressiver aufzufinden sind.
So war vor Jahren noch der typische "Ekzemer" befallen von diesen Plagegeistern, nun ist es beinahe jedes 7te Pferd.

"Ausschließlich die Weibchen sind bei vielen Arten zusätzlich Blutsauger an Vögeln und Säugetieren. Bei vielen Arten ist eine solche Blutmahlzeit notwendig zur Ei-Entwicklung. Die Wirtsfindung geschieht sowohl durch eine Kohlendioxidspur (olfaktorisch) als auch optisch. Ist ein potentieller Wirt gefunden, wird zunächst ein Probestich angesetzt; enthält die gefundene Flüssigkeit Adenosindiphosphat (ADP) oder Adenosintriphosphat (ATP), so setzt der Vollsaugvorgang ein. Dabei sind sowohl die Wirte als auch die Positionen des Saugvorgangs artspezifisch. So saugt Simulium equinum bevorzugt an den Ohrmuscheln von Pferden und anderen Großsäugern,Simulium erythrocephalum demgegenüber an der Bauchhaut der Tiere." [Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Kriebelm%C3%BCcken]

Auch Artax hat es dieses Jahr zum ersten Mal erwischt:

Aufgefallen ist mir dieses Unglück wirklich erst, als es in diesem Stadium war. Leider machte er zuvor keine Anzeichen auf Juckreiz etc. (Bauchkraulen fand er schon immer toll und mal ehrlich, wer schaut sich täglich den Unterboden seines Pferdes an? – Ich jetzt, auf jeden Fall!)

Nun, was macht man in diesem Fall?

Beginnen wir mit der Vorsorge:
Hier gibt es bereits tolle, pflanzliche Helfer:
Zum eines das Kokosöl – welches ich sehr gerne auch zur Zeckenabwehr benutze. Dieses gibt es in jedem Drogeriemarkt, der Apotheke, oder natürlich online.
Dabei ist Kokosöl nicht gleich Kokosöl. Ein qualitativ hochwertiges Öl sollte einen Laurinsäuregehalt >60% enthalten. Denn diese Laurinsäure ist genau der Wirkstoff, der für Zecken, Mücken und Co ungenießbar ist.

Es gibt natürlich auch noch weitere Möglichkeiten zum Fernhalten dieser Biestlinge…
Neembaumöl, aber selbst Pfefferminz-duft, oder gar Düfte in "Patchouliform" können helfen. Hier ist es wichtig, die Produkte immer erst auf Verträglichkeit an einer kleinen Stelle zu testen. Hautirritationen oder gar Nesselsucht könnten hier auch mäßg, bis schlimmere Nebenwirkungen sein!

Das Wichtigste jedoch ist, auch hier nicht nur die Symptome zu bekämpfen, sondern unsere Schützlinge- diesen Biester, so wenig wie möglich schmackhaft zu machen!
Kriebelmücken, Zecken und Co, mögen schön saures "Milieu".
Also gerade Tiere, welche mit Übersäuerungen des Magens und oder Durchfall zu kämpfen haben, sind ein perfekter Herd.
In diesen Fällen haben die Ausscheidungs- und Entgiftungsorgane jede Menge zu arbeiten. So auch das größte Entgiftungsorgan: Die Haut. Durch die Ausdünstungen werden diese Lästlinge geradezu angezogen.
Es ist also wichtig, in diesem Falle abzuklären, ob das Tier diesbezüglich Probleme aufweist.

Sichtbar ist bei Pferden oft auch Kotwasser, bei den anderen Vierbeinern Durchfall oder häufiges Erbrechen beim Hund. Hier ist es wichtig abzuklären, WARUM diese Symptome auftreten. Ist es die Fütterung, oder gar Stress..etc.? Eine gründliche Anamnese von einem Tierheilpraktiker kann hier durchaus Aufschluss bieten.
Wichtig ist es jedoch im ersten Schritt, den Organismus von den Schadstoffen zu reinigen und ihn zur Selbstregeneration anzuregen.
Und auch hier hat uns die Natur tolle Helfer geschickt um eine milde Entgiftung anzubieten.
Wichtig ist sowohl die Leber, als auch die Niere zur Reinigung anzuregen.

Mittlerweile gibt es sowohl für Pferd, als auch für den Hund, die Katze, tolle Produkte – die auch einfach anzuwenden sind. Auch hier könnt ihr Euch bei weiteren Fragen gerne an mich richten!

Passiert es Euch allerdings einmal, wie dieses Mal mir – ist schnelle Abhilfe gefragt.

Im Vorraus: Sollten starke Schwellungen auftreten, die Wunde eitern oder eine andere Entzündung vorherrschen – ist die Absicherung durch einen Tierarzt /THP unbedingt notwendig! Im schlimmsten Falle kann es hier bis zu Blutvergiftungen kommen – da sollte nicht lang "gebastelt" werden!

Wichtig ist, den Juckreiz zu stillen. Tier sind in diesem Fall, wie kleine Kinder : "Wenn’s juckt – muss man kratzen".

Artax hat sich dabei auf den Boden geschmissen und ist mit dem Bauch am Boden entlang geschrabbt. Kein schöner Anblick und noch dazu fördert es die Infizierung durch Dreck und andere Verunreinigungen.

Es hilft dabei die "Wunde" zu kühlen. Ich habe Artax einige Zeit mit kaltem Wasser abgespritzt. Dabei konnte ich die Wunde reinigen und er genoss die Abkühlung. Auch Eisbeutel/ Eiswürfel sind durchaus eine Hilfe.

Zur Desinfektion und Säuberung habe ich, da sich bereits Wundwasser gebildet hat – zur guten, alten Betaisodona - Lösung (noch bekannt aus meinen Kindheitstagen) gegriffen. Auch anschließend aufgetragen als Salbe, hat sie mir tolle Hilfe geleistet!
Mittlerweile auch sehr gut bekannt ist "ionisiertes Silber-wasser" auch ein sehr tolles Desinfektionsmittel!

In wieweit die Desinfektion nun aber stattfindet, würde ich durch den Schwerheitsgrad der Wunde entscheiden – denn auch hier gibt es viele Möglichkeiten. WICHTIG IST: Desinfiziert muss sie sein!!

Kühlend, desinfizierend und gleichzeitig ein toller "Verband" ist HEILERDE- Mittlerweile auch in jeder Drogerie zu erhalten. Die gängigste Marke ist dabei "LUVOS".

Diese sollte richtig dick und großflächig aufgetragen werden. Sie kühlt, lindert den Juckreiz und hat dabei noch den tollen Nebeneffekt, das die Biester nicht mehr an die Haut gelangen.

Zur Regeneration der Haut und auch hilfreich bei Wunden ist die gängige "Zink-Salbe". Sehr gut ist auch, dass sie ebenfalls eine sehr dickflüssige Konsistenz nachweist. Dick aufgetragen fällt es den Biestlingen auch wieder schwer, weiter an der Wunde zu saugen.

Sollten die Wunden geschlossen sein und die Haut noch etwas trocken zurück bleiben. Habe ich eine tolle Body- Lotion entdeckt – Sie ist sowohl bei "Aldi" als auch in anderen Supermärkten, wie zB "Kaufland" erhältlich. Sie sind zwar von verschiedenen Herstellern, bislang war es jedoch immer eine Weiße Tube, mit dunkelblauem Deckel.
Beinhaltet: Mandelöl und Vitamin E.
Sie ist auch bereits in vielen "Isländer" oder "Ekzemer-Foren" erwähnt.Und hält, was sie verspricht!

Auch innerlich habe ich zur Regeneration, sowie vor allem zum Verarbeiten der Entzündung zu Schüsslersalzen /Globulis gegriffen. Genau Medikamentionen werde ich hier jedoch nicht veröffentlichen - denn diese sollten stets abgestimmt zum Tier und der Situation verabreicht werden.

Das letzte Bild zeigt der Fortschritt nach 4 Tagen Behandlung 2x täglich.
Mittlerweile sind die Wunden geschlossen, das Fell beginnt nachzuwachsen - eine Entgiftungskur habe ich eingeleitet und hoffe nun, diese Plage bald hinter mir zu haben.
Sehr gerne halte ich euch weiter auf dem Laufenden , in wie weit wir mit der Sache voran kommen.

Natürlich freue ich mich aber auch über Tipps und Tricks - wie ihr schon gegen diese Plagegeister angekommen seit.
Für Fragen stehe ich euch wie immer - unter unserem Kontaktformular - zur Verfügung ;-)

Nachtrag: Nach 2 Wochen täglicher Behandlung waren die Wunden vollständig geschlossen. Es begannen bereits Haare nach zu wachsen. Nachdem die Wunden komplett geschlossen waren, behandelte ich Artax vorsorglich mit Kokosöl / Heilerde um weiteres Ansetzen der Biester zu vermeiden. Nach der Entgiftungskur wollten die Mücken scheinbar nichts mehr von Artax wissen und wir hatten endlich Ruhe!

Lesenswertes:

*http://herzenspferd.de/natuerliche-fliegensprays/ *

Christina von Herzenspferd schreibt über natürliche Alternativen zu den leider noch viel zu viel angebotenen Chemischen Fliegensprays. 

 Ich biete keine tierärztliche Leistung wie Behandlung und Diagnose an. Dies ist ausschließlich dem Tierarzt vorbehalten und muss vorab geklärt sein!

Die Arbeit mit den genannten Mitteln ist z.T weder wissenschaftlich noch schulmedizinisch anerkannt.