Hufrehe - ein paar persönliche Worte
Hufrehe - ein paar persönliche Worte:
Nachdem ich dieses Jahr ausschließlich Rehepferde in Behandlung bekam, die
- noch nicht oder gar nicht auf der Weide standen
- die bereits auf Diät waren
Habe ich mir bei den einzelnen Pferden nun die Zeit genommen und habe sowohl Blutbild,als auch ihre Vorgeschichte verglichen und habe dabei immer dieselben Abläufe beobachten können.
🌱 Die Hufrehe kam - auch wenn vom Besitzer zuerst so angenommen - nicht plötzlich! Es war immer ein schleichender Prozess. Allen Kunden fiel auf,dass die Pferde bereits lange Zeit zuvor schon anfingen schlechter zu laufen, Einlagerungen aufzubauen, Atemwegs- und/oder Verdauungsprobleme hatten.
🌱Ich bekam dabei oftmals nur Röntgenbilder und Hufbilder vom Akutzustand während der Rehe zu sehen. Ein Vergleichsbild,vor allem geröngt im vorherigen "Gesundzustand" gibt es nicht. Was war nun zuerst da, die Henne oder das Ei?
Wenn ich mir die Bilder im akuten Zustand anschaue, so sehe ich eindeutig,dass dieser Zustand nicht erst seit gestern besteht.
Ich lehne mich weit aus dem Fenster,wenn ich sage: nicht die Rehe an Tag x, hat plötzlich ein Hufbein "rotiert oder abgesenkt", sondern die lange Zeit zuvor schlechte Hufsituation hat die Rehe verursacht.
Zehenhebel, Zug auf der Tiefen Beugesehne, zwanghafte Versuche einen Sehnenstelzfuss optisch schöner zu machen...alles erzeugte über Jahre hinweg (meiner Ansicht nach) immer wieder Reize auf den Hufbeinträger.
Alle Kunden berichteten von zuvor vorhandenen Fühligkeiten, Lahmheiten, Abszessen und Hufgeschwüren.
Die Hufe sagten lange zuvor,dass etwas nicht in Ordnung ist!!
🌱 Auch die Einlagerungen kamen schon lange zuvor. Durch den klammen Gang der Pferde, wurden Muskelstrukturen um/oder abgebaut. Es entstanden Verspannungen und die Pferde begannen an diesen Stellen einzulagern. (Vor allem die Halsmuskulatur war dabei sehr oft als erste in Überbeanspruchung gezogen).
Die Pferde wurden daraufhin auf Diät gesetzt.
🌱 Um den "Mangel" durch die Diät in Ausgleich zu bringen, gab es Mineralfutter,oftmals sogar mehr als eines (zb ein Allrounder und on top noch eines für "gute Hufe" 🤷🏼♀️).
Oder aber,man fütterte auf Basis einer Heuanalyse angeblich fehlende Einzelspurenelemte/Vitamine in Beachtung des Sollkörpergewichtes des Pferdes zu. Man ging davon aus,die Pferde versuchen Mängel auszugleichen durch "mehr Fressen". Die Idee war teilweise gar nicht so schlecht. Doch zeigte auch jedes Blutbild eine entsprechende Überversorgung an.
🌱 Die Bewegung der Pferde war meist reduziert oder gar teilweise eingestellt. Entweder aus Zeitmangel der Besitzer oder Krankheit,oder weil das Pferd eh schon schlecht lief.
🌱 Die Große Winterwurmkur haben alle Pferde erhalten. Oftmals kam on top noch eine Impfung oder Sedation mit Zahnsanierung.
Und da hatten wir sie - die Rehe!!
Alle Blutbilder zeigten eine Entgleisung im Leberstoffwechsel. Kein einziges Pferd zeigte gute Leberwerte. Hinzu kamen noch der Fett - Eiweiss - Zuckerstoffwechsel....
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Ich weiss, ich wiederhole mich..aber wenn ich sehe, wie häufig und akut die Rehe dieses Jahr im Gange ist, kann ich nicht oft genug darauf aufmerksam machen.
Es gibt Gott sei Dank Mittel und Wege, diese Stoffwechselentgleisungen wieder zu regulieren.
☝️ Es benötigt jedoch den gezielten Einsatz und Ergänzung
☝️ Die Korrektur der Hufe
☝️Bewegung
☝️ Zeit!!!!
Der Faktor Zeit ist hierbei oft der schwerste.
Besitzer hoffen zum einen,dass Ihr Pferd nun am besten ein Tag später wieder über die Koppel hüpfen kann. Sie hoffen,dass sie in zwei Wochen Ergebnisse sehen durch die Anpassung der Fütterung.
Jedoch vergessen sie dabei, wie lange Ihre Pferde eigentlich schon in dieser "Krankheit" ausgehalten haben.
Es benötigt Zeit für den Körper,diese Dysbalance zu verbessern. Es benötigt Zeit, bis die Hufe nachwachsen (das kann schonmal ein Jahr dauern ;-) )
Und deshalb benötigt es vor allem Eines:
❗ Den Besitzer der diesen Weg bereit ist zu gehen. Die Verantwortung zu übernehmen ❗
Ich hoffe,dass ich auf meinem Weg noch viele Besitzer schon vorher "wachrütteln" kann, oder unterstützen darf, ihre Pferde wieder auf den richtigen Weg zu leiten.
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